Crossbreed - Fremdeinkreuzung

Die Zucht der Französischen Bulldogge hat in vielen Kreisen seriöser, aufgeklärter und transparenter Züchter eine erfreuliche Wendung genommen und man kann doch sagen, dass die meisten Baustellen dieser Rasse soweit gemildert sind, dass die Tiere ein langes und beschwerdefreies Leben genießen können. Die Wirbelsäulen sind stabil und gerade, mit wenigen milden Veränderungen im Brustbereich, die den Hund nicht beeinträchtigen, die Hüften sind stabil genug, um den kleinen Molosser schmerzfrei zu tragen, die Köpfe sind mit ihren Weichteilen mittlerweile so frei gezüchtet, dass unsere mitteleuropäischen Sommer auch für die Bullys eine Freude sind.

 

Was einzig und alleine bleibt, ist die begründete Angst vor Bandscheibenvorfällen. Ursache für den schmerzhaften Vorfall einer Bandscheibe in den Wirbelkanal ist der vorzeitige Verschleiß der Bandscheibe und das Reißen des Faserrings, welcher den gallertartigen Kern zusammenhält. Dieser vorzeitige und sehr frühe Umbau der Bandscheiben ist bei den Bullys und auch anderen Rassen, wie Corgi und Basset genetisch fixiert und beruht auf dem Gendefekt der Chondrodystrophie. 

 

Es gibt mittlerweile einen Gentest für Chondrodystrophie, genannt CDDY und dem damit verbundenen Risiko für Bandscheibenvorfälle und einige Familien der Franzosen sind mittlerweile ausgewertet. Der Franzose ist sicherlich um die 90 % mit diesem Defekt belastet. Es gibt wenige Träger, die nur eine Kopie des Defekts tragen, aber trotzdem erkranken werden und somit in die Risikogruppe fallen, da es sich um einen autosomal-dominanten Erbgang handelt. Wenn wir hier von Erkrankung sprechen ist damit "nur" die vorzeitige Calcifizierung der Bandscheibe gemeint. Dies heißt nicht, dass diese Bandscheiben zwingend Probleme machen werden, dies heißt auch nicht, dass sämtliche Bandscheiben betroffen sein müssen. Was einen Vorfall auslöst, ist nicht gänzlich erforscht, sicher spielen Faktoren wie Veranlagung, Ernährung und Belastung eine weitere Rolle.

 

Fakt ist, dass man aus sehr wenigen Trägerhunden nur sehr wenige freie, also nicht von diesem Defekt befallene Bullys züchten kann. Fixiert man sich nur auf dieses Detail darf man die üblichen Bullybaustellen nicht aus den Augen verlieren. Diese wenigen reinrassigen Hunde werden nicht reichen, um die Rasse von diesem Defekt zu befreien.

 

Daher haben einige Züchter beschlossen, eine Fremdrasse, die diesen Defekt nicht trägt mit gut ausgewerteten und gesunden Bullys zu kreuzen. Diesen Versuch halte ich für sehr unterstützenswert und ich werde neben den reinrassigen Bully-Verpaarungen Zuchtversuche mit Boston Terrier oder auch nicht brachyzephalen Rassen wagen. Über den Boston werden ausschließlich Chondroträger im Bully-Look fallen, die vielleicht etwas feiner und hochbeiniger sind aber durch die hohe genetische Diversität vermutlich an Gesundheit und Widerstandsfähigkeit gewinnen werden, dies sind die Würfe F und G.

 

Um die Defekte der Rutendeformarion zu verbessern braucht es allerdings eine nicht brachyzephale Rasse, hier sitzt unser Problem darin, dass Bullys und auch meine Ladys Doppelträger des DVL2-Gens sind, welches detailliert in der Rubrik Gesundheit beschrieben ist.

 

Bevor man seine geliebte Rasse zu einem Degenerationsprojekt herabzüchtet, wollen wir reagieren und versuchen das gefürchtete Bandscheibenproblem zu entschärfen, auch wenn unsere Linien bisher zum Glück verschont blieben.

 

Gesucht sind hier natürlich aufgeschlossene Welpenkäufer, die diese Züchter mit Abnahme der Hunde und erforderlichen Nachzuchtuntersuchungen unterstützen möchten. 

Ich werde diese Rubrik immer wieder mit aktuellen Infos und Verlinkungen ergänzen.

 

Infos Bandscheibenerkrankung

 

Infos Chondrodystrophie

 

Infos Fremdeinkreuzung

 

Gedanken zum Rassenwahn der Windsprite-Familie van Kan

 

Wenn Sie Interesse an diesem Gentest oder dem Projekt Fremdeinkreuzung der Französischen Bulldogge haben, schreiben Sie mich bitte an: deichbully@gmail.com.

Robinow-Syndrom in Bulldoggen entdeckt?

 

Ausführliche Info über DVL2 auf 

Gesunde Bulldoggen!

 

 

 

 

 

 

 


Ein weiteres Argument für eine gut durchdachte Fremdeinkreuzung ist die jüngste Entdeckung einer weiteren Gen-Mutation, die Brachyzephale Rassen mit Korkenzieherruten betrifft. Dieser DVL2-Defekt lässt sich nur mit der Einkreuzung einer nichtbrachyzephalen Rasse verbessern, was aber auch heißt, dass der gewohnte Bullylook für die ersten Generationen, je nach Rassenwahl, verändert wird und wir uns letztendlich an den Franzosen-Look mit Rute gewöhnen müssen.

Dies können wir nur mit mündigen Welpenkäufern verwirklichen, die ebenfalls mit Herz und Verstand der Rasse helfen wollen! 

 

Lesen Sie bitte hierzu den Link der Studie sowie unsere grobe Übersetzung.

 

 

Link der Studie

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Robinow-Studie - Grobe Übersetzung in deutsch
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Springer-Link Übersetzung
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Mögliche Paarungsvarianten der autosomal-dominanten Vererbung

Die Calzifizierung der Bandscheiben beginnen oft in jungen Jahren im hinteren Lendenbereich der Bulldoggen.

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Chondrodystrophie und Crossbreed
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